Organisationsstruktur
Das Konzept sieht vor, die Jahrgangsstufen 5/6 organisatorisch zusammenzufassen und, wann immer möglich sowie thematisch passend, Kinder aus der angegliederten Grundschule im Rahmen des sogenannten Drehtür-Modells dazu zu bitten.
Diese phasenweise Einbindung erleichtert den Kindern den Übergang von der Montessori-Grundschule zur weiterführenden Schule erheblich. Ängste, die gewöhnlich mit dem Schulwechsel einhergehen, werden abgebaut oder entstehen gar nicht erst.
Die Doppeljahrgangsstufen bilden zusammengehörige Einheiten. In der unteren Jahrgangsstufe bildet das Nebeneinander von gebundenem Unterricht und Freiarbeit das Grundgerüst der Konzeption. Die Projektarbeit wird eingeführt und etabliert. In den höheren Jahrgangsstufen gewinnt diese dann immer mehr an Gewicht.
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Die Freiarbeit wird i.d.R. 2-3 Stunden umfassen, natürlich in einer gut vorbereiteten Umgebung. Lehrer und pädagogische Mitarbeiter begleiten und beobachten, sie geben Unterstützung und Hilfe, wenn gewünscht oder benötigt. Tablets/Computer (Internet), Nachschlagewerke und andere Hilfsmittel stehen zur Verfügung und können genutzt werden: so wird methodisches „Lernen lernen“ eingeübt. Regelmäßige Partner- oder Gruppenarbeiten stärken die Kooperations- und Teamfähigkeit. Englisch wird zur Hälfte, die zweite Fremdsprache und Sport komplett als Fachunterricht ausgegliedert. Der Lernfortschritt wird anhand individueller, mit den Pädagogen abgestimmter Arbeitspläne, eines Lerntagebuches und eines Portfolios ersichtlich, die alle Kinder anfertigen. Ist ein Themengebiet erarbeitet, schließt sich eine Lernzielkontrolle an.
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Anknüpfend an die in der Unterstufe erworbenen methodischen Fähigkeiten wird die Projektarbeit ausgeweitet. Es werden nun große Projekte, die einen längeren Zeitraum umfassen, bearbeitet, hierbei ist selbstständiges, fächerübergreifendes Wissen und Arbeiten gefragt. Die dabei erworbenen prozessbezogenen Kompetenzen sind für den Kernlehrplan und für das spätere Berufsleben relevant. Diese Arbeitsphase ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten und schließt außerschulische Lernorte und Fachleute mit ein (Going Outs). Pro Projekt ist daher ein inhaltlicher sowie ein methodischer Schwerpunkt festgelegt. Zwischen den einzelnen Projektarbeiten gibt es immer wieder Phasen, die der Wiederholung und Übung dienen. Die Jahrgangsstufe 8 beginnt mit der beruflichen Orientierung und nimmt an dem Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ teil sowie am Fachunterricht Berufskunde.
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Nun werden die heranwachsenden Jugendlichen verstärkt in leistungshomogenen Gruppen unterrichtet, um sie auf den angestrebten Abschluss vorzubereiten. In diesen Jahrgängen werden für alle zentrale Klassenarbeiten geschrieben, die Grundstrukturen des Arbeitens werden aber beibehalten. Jahrgangsstufe 9 lernt weiterhin anhand von Projektarbeiten und Fachunterricht. Es werden aber auch verstärkt Maßnahmen zur beruflichen Orientierung, wie Praktikumswochen und Bewerbungstrainings durchgeführt.
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Fachunterricht
Ergänzt wird die Freiarbeit durch Fachunterricht, dessen Stundenzahl stetig steigt. Er wird immer dort angeboten, wo Inhalte in der Freiarbeit schwer zu vermitteln sind. Auch der Fachunterricht ist vor allem durch handlungsorientierte und offene Unterrichtsformen geprägt.
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Hausaufgaben
Hausaufgaben im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Aber es können sich in der Schule Arbeiten ergeben, -vor allem, wenn der Schüler/die Schülerin nicht am Angebot des Lernbüros teilnimmt- die zu Hause weitergearbeitet werden können/müssen oder es sind Übungen erforderlich, um den individuellen Lernprozess zu fördern.
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Lernerfolgskontrollen
Die erbrachten Leistungen werden nicht ausschließlich an der Klassennorm gemessen, sondern vor allem am Schüler selbst. Priorität hat die Feststellung und Dokumentation des individuellen Lern- und Entwicklungsstandes, der die persönliche Anstrengung und den Lernfortschritt berücksichtigt. Lehrer und Schüler sind über den aktuellen Leistungsstand, über Stärken und Schwächen, in ständigem Austausch und das Material ermöglicht oftmals eine selbstständige Kontrolle. So wird die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis und Selbstreflexion gefördert. Anhand der im Portfolio gesammelten Arbeitsdokumentationen: Arbeitspläne, Lernkontrollen, Projektarbeitsergebnisse, Referate etc. sind alle Leistungen dokumentiert und für Eltern, Lehrer und Schüler transparent. Ein Austausch zwischen allen Beteiligten ist unbedingt erwünscht und jederzeit kurzfristig möglich. Ein Leistungsvergleich innerhalb der heterogenen Lerngruppe durch Noten ist bis zur Klasse 8 nicht sinnvoll, es werden Lernberichte und Rasterzeugnisse verfasst. Ab Jahrgangsstufe 9 erhalten die Schüler*innen Notenzeugnisse, dies ist jeder Zeit auch bei den unteren Jahrgängen möglich, z.B. bei einem Schulwechsel.
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Wahlpflicht
Spätestens in Jahrgangsstufe 7 werden individuelle Schwerpunkte gesetzt, der Wahlpflichtunterricht. Er kann aus zwei Lehrbereichen ausgesucht werden: Fortführung der zweiten Fremdsprache und ein Angebot aus dem Bereich Kunst, Gestaltung -auch Mediengestaltung, Technik. Die zweite Fremdsprache wird an der FSN schon ab der fünften Klasse gelehrt, so dass die Kinder nach der sechsten Klasse in der Lage sind ihre Wahl zu treffen.
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Lernbegleitung
Alle Lernbegleiter*innen sind mit dem Konzept der Schule vertraut und arbeiten danach. Es gibt einen lebhaften und regelmäßigen Austausch innerhalb der einzelnen Stufen und als großes Kollegium der gesamten Schule. Die Lehrer*innen und Lernbegleiter*innen sind das Bindeglied zwischen den Schüler*innen und dem Lehrstoff/dem Material, sie sind hoch motiviert, kompetent und werden durch Fortbildungen vom Schulträger bei ihrer Arbeit unterstützt.