Rhythmisierung der Schultage
Für die Freie Schule bietet die Gebundene Ganztagsschule die Chance, dem Schulalltag eine sinnvollere Zeitorganisation zu geben. Für die uns wichtigen Rituale wie Klassenrat und Morgenkreis sowie für das Selbstständige Lernen nehmen wir Unterrichtszeit.
Die Rhythmisierung und Strukturierung von Phasen der Anspannung und Entspannung unter Beachtung von Wechseln der Lehr-und Lernformen wir trainiert.
Der Energiehaushalt jedes Schülers ist unterschiedlich. Den eigenen kennenzulernen und daraus die eigene Lernstruktur zu kreieren ist vorrangiges Ziel.
Der Fachunterricht wird weitestgehend als Doppelstunde angeboten.
Dazwischen werden
Entspannungstechniken und Bewegungsspiele, Walking, Chi Gong für Kinder, angeboten.
Pausen können als Bewegungspausen (..) genutzt werden – sie sind aber auch so lang, dass man eigenen Interessen nachgehen kann.
Der Vormittag endet mit einer langen gemeinsamen Mittagspause, auf die montags, dienstags und donnerstags nochmals zwei Stunden Fachunterricht bzw Freiarbeit folgen. An den beiden „freien Nachmittagen“ können die SchülerInnen an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften teilnehmen, das Angebot des Lernbüros nutzen, wo vertiefende und Verständnis fördernde Aufgaben zum Unterrichtsstoff angeboten werden oder nach Hause gehen.
EMPFEHLUNG!
Wir empfehlen allen SchülerInnen unbedingt das zusätzliche Angebot zu nutzen, da es uns sinnvoll scheint auch einen Teil seiner Freizeit mit Schulkameraden, an der Schule zu verbringen und die Gelegenheit bekommt, Gelerntes zu verstehen und zu vertiefen. Wer das Lernbüro nicht nutzt, kann schon mal Aufgaben, die sich aus dem Unterricht ergeben mit nach Hause bringen, da der Lernstoff für eine tägliche Arbeitszeit bis 15:35 ausgelegt ist.
Um 16:00 Uhr ist Schulschluss.
Am Mittwoch und Freitag endet die
Schule 13:30 Uhr oder um
14:15 Uhr, abhängig davon, ob noch
in der Schule gegessen wird.
Freizeitangebote, schulintern oder durch Zusatzanbieter:
AGs
Musikschule
Theater
Garten
Lernküche
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Offener Beginn
Eine „Gleitzeit“ am Beginn jedes Schultages sorgt für ein ruhiges Ankommen, für Gespräche mit Mitschülerinnen und Mitschülern und Lehrkräften.
Im Offenen Beginn haben Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Aufgaben zu erledigen oder ihren Ämtern nachzukommen. Außerdem können sie bei Bedarf an einem Förderangebot teilnehmen. Dieses Angebot richtet sich dabei flexibel nach den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, und wird möglich, weil in der Regel immer zwei Pädagogen eine Klasse führen.
Angebote können sein: Prüfungsvorbereitung, Förderkurse zu bestimmten Fächern oder Themenbereichen (lang- und kurzfristig), Unterstützung der Arbeitsorganisation und Zeitplanung, LRS-Förderung u.a. Des Weiteren kann im Offenen Beginn an Aufgaben gearbeitet werden.
Der Offene Beginn ist ein freiwilliges Angebot, aber gleichzeitig eins von mehreren Zeitfenstern zur Erledigung von verpflichtenden Aufgaben verschiedener Art. Die Teilnahme daran kann -nach vorheriger Absprache-, vor allem im Nachmittagsbereich, im Lernbüro, verpflichtend gemacht werden. Auch die Mitarbeit interessierter Eltern ist während dieser Zeitfenster, vor allem während der Lernzeit sinnvoll. -
Kernzeit
In der Kernzeit von 8:30 Uhr bis 15:35 Uhr findet das „Pflichtprogramm“ statt. Es beinhaltet Freiarbeit (Selbstständiges Lernen/ Offenes Lernen), Fachunterricht und Pausen.
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Freiarbeit
Die Freiarbeit setzt sich zusammen aus Elementen des Selbstständigen Lernens, des Offenen Unterrichts und Projekt- und Gruppenarbeiten. Die Schüler/innen wählen eigenverantwortlich ihre Lerninhalte aus und können mit Hilfe des angebotenen Materials, das viele Fachbereiche abdeckt (vor allem die Kernfächer) Themen erarbeiten, üben oder wiederholen. Die Freiarbeit kann auch dazu genutzt werden, Pflichtaufgaben aus dem Fachunterricht bzw. kleinere Projekte zu bearbeiten. So lernen die Schülerinnen und Schüler, kontinuierlich an einem Thema zu arbeiten und sich auch in ihr Thema zu vertiefen, – im eigenen Tempo, mit eigenen Schwerpunktsetzungen, mit zunehmend eigener Planung und Reflexion. Die Organisation des selbstständigen Lernens in einem Block verändert die Einstellung aller Beteiligten: Hier steht kein Fach auf dem Stundenplan, sondern hier muss man sich selbst organisieren, kann die Reihenfolge und oft auch die Themen oder die Arbeitsform selbst bestimmen und lernt, Abgabetermine einzuhalten. Besonders bei jüngeren Schülerinnen und Schülern sollten feste Dinge, die geübt werden müssen (Vokabeln, Grundrechenarten, Wochendiktat, usw.) visualisiert werden, so dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler den Überblick behalten.
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Selbstständiges Lernen
– Wo, mit wem, in welcher Zeit, in welcher Reihenfolge erledige ich meine Aufgaben?
– Muss ich manchmal meinen „inneren Schweinehund“ überwinden?
– Wie gelingt mir das am besten?
– Wem kann ich helfen, von wem könnte ich mir helfen lassen?
– Wo stehe ich bei einer längerfristigen Aufgabe, was fehlt noch?
– Kann ich mit meiner Arbeit zufrieden sein? Warum (nicht)?Mit dem selbstständigen Lernen verbinden sich zahlreiche und wichtige Lernchancen. Jeder Schüler erhält die Gelegenheit, seine eigenen Lernstrategien zu entwickeln.
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Fachunterricht
Der Fachunterricht soll aus den bereits mehrfach genannten Gründen wie bisher doppelstündig stattfinden. Die Fachlehrer sind in engem Austausch mit den Klassenlehrern oder anderen Pädagogen, die das Selbstständige Lernen betreuen, sodass eine enge Verzahnung gewährleistet ist. Die Stundenzahl des Fachunterrichtes wird von Jahrgangsstufe zu Jahrgangsstufe steigen. Er wird immer dann sehr geschätzt, wenn Inhalte – nicht nur in der Freiarbeit – schwer zu vermitteln sind.
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Pausen
Die erste große Pause des Tages beginnt um 9:35 Uhr und dauert eine viertel Stunde. Ausreichend Zeit, um sich zu bewegen, nach draußen zu gehen, etwas zu essen usw. Um 11:20 Uhr kann man nochmals bis um 11:45 Uhr durchatmen und verschnaufen. Das Mittagessen findet um 13:15 Uhr im Forum statt. Es wird ein ausgewogenes und kindgerechtes warmes Essen angeboten, man kann aber auch mitgebrachte Speisen verzehren (s. KÜCHE)
Um 14:15 Uhr ist die Mittagspause vorbei. -
Angebot für die Mittagspause
– „Silentium“-Raum für stilles Erledigen von Aufgaben – abwechselnd mit Fachlehrern oder andere Betreuungspersonen mit verschiedenen Fächerschwerpunkten als Aufsicht und Ansprechpartner.
– Ausreichend Computer zugänglich und nutzbar.
– Aufenthalt auf dem Schulhof (Ausleihe von Spielgeräten möglich).
– Jahrgangsübergreifendes Angebot mit Aufsicht in der Turnhalle, um dem Bewegungsdrang gerecht zu werden, um Stress und Aggressionen abzubauen. Schwerpunkte u.a.: Gymnastik/Tanz, Motopädie, Körperwahrnehmung, aber auch Bewegungs- und Tobespiele und Mannschaftssport. Dazu werden – je nach personeller Ausstattung- auch AGs angeboten. Dies ist frühestens im Endausbau der Schule bei entsprechender personeller Ausstattung und mehr Hallenzeiten möglich.
– Ruheraum – gut ausgestattet mit Sitzsäcken, Sofas, Decken, CD-Player u.a. – für Entspannung suchende Schülerinnen und Schülern.
– Forum mit ausreichend Platz für Gesellschaftsspiele und andere Unterhaltung.
– Bibliothek, die zum Lesen, Lernen und Schmökern einlädt.
– Musik-, Kunst- und Naturwissenschaftsräume – offen oder von einer Lehrkraft betreut – für Schülerinnen und Schüler zum Nachgehen ihrer Interessen, z.B. auch für Freie Themen oder Projekt-Spezialthemen.
– Alle Räumlichkeiten stehen unbedingt auch für AGs und Projekte zur Verfügung, die gerne von Eltern, Vereinen und anderen externen Partnern geleitet werden können. -
Lernbüro und Arbeitsgemeinschaften
Vor allem nachmittags wird ein Teil der Freiarbeit als Lernbüro angeboten. Dieses ergänzt das Förder- und Arbeitsangebot vom Offenen Beginn. Hier können die Schüler/innen den Unterricht nachbereiten, oder an ihren Projekten und Aufgaben weiterarbeiten, auch vorbereitendes Lesen ist möglich.
Das Lernbüro findet mit Unterstützung und Betreuung der Lehrkräfte und Eltern statt.
SchülerhelferInnen
zur Unterstützung einzubinden oder SchülerInnen höherer Jahrgänge die Betreuung einzelner Klein- oder Themengruppen übernehmen zu lassen,
erhöht das Förderpotential und der Unterrichtssoff lässt sich so vertiefen.
Das freie Lernangebot gleicht Lernlücken und -defizite aus. -
(Übungs-)Aufgaben
Wenn man „Hausaufgaben“ als individuelle Lernzeit ansieht, in der jede und jeder für sich überprüft, ob alles verstanden ist, Vokabeln lernt und Fertigkeiten trainiert, machen sie als Aufgaben durchaus Sinn. Was wenig Sinn macht, ist die Unterteilung in „Schul“- und „Haus“-Aufgaben, insbesondere dann, wenn es sowieso Aufgaben für das selbstständige Lernen gibt. Was ebenfalls keinen Sinn macht, ist die Ausweitung der Arbeitszeit der Schülerinnen und Schüler bis in den späten Nachmittag hinein. Alle Schülerinnen und Schüler bekommen Aufgaben aus verschiedenen Fächern und für Projekte, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erledigen sind.
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Unterstützung und Betreuung
Wer Unterstützung in der Schule benötigt, wird sie bekommen.
Wer bereits sehr selbstständig arbeiten kann, soll dies auch tun dürfen.
Eine Betreuung durch die im Jahrgang unterrichtenden Lehrkräfte sorgt für Kontinuität und, besonders wichtig, für stabile Beziehungen. Aber auch eine Verstärkung des Patenschaftskonzepts „Schüler helfen Schülern“ erscheint sinnvoll: Jüngere Schülerinnen und Schüler lernen von älteren. Beide Seiten profitieren davon.